Climb the mountains


Südtirol Weihnachten 2016

Teil II

Willkommen Meran — Donnerstag, 29.Dezember 2016

Wir verlassen das Vinschgau und nehmen Kurs Meran. Vorbei an einer fantastischen Landschaft bei strahlenden Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen. Auch nutzen wir dieses gleich, um unserer WoMo kurz vor Meran zu waschen. Am frühen Nachmittag erreichen wir pünktlich zum Feierabendverkehr die Stadt, schlängeln uns die Straßen nach oben und erreichen eine der Top Plätze in Südtirol, dem Schneeburghof. Um diese Jahreszeit ist der Platz so gut wie leer, jedenfalls bis Silvester wie wir noch erfahren sollten. Erstmal gemütlich eingerichtet und dann gehen wir mit den Freunden nach Meran. Der Fußmarsch ist nicht ohne, knappe 5km mit einem Höhenunterschied von 300 Meter. Mag sich nicht viel anhören, aber für uns Flachlandtiroler ist dies eine Menge. Als wir spät am Abend wieder am WoMo sind, merken wir es deutlich. Die Waden zwacken. 😉

 gefahrene Kilometer: 340 km

Blick nach Meran

Photograph via Rolleiflex by Phi

Ausflug nach Kurzras — Freitag, 30.Dezember 2016

Kurzfristig entscheiden wir uns, noch einen Abstecher nach Kursras ins Schnalstal zu machen. Wenn auch nur bis Silvester. Es geht auf 2.011 Meter und die Anfahrt (und noch mehr die Abfahrt) ist sehr materialbelastend, sehr kurvig und sehr steil bzw. abfällig zwischenzeitig. Man passiert nach Unserer Frau den Stausee Vernagt und gelangt dann zum Caravan Park Schnalstal, weiter geht´s auch nicht mehr und Willkommen am höchstgelegenen Stellplatz Europas. Was uns sehr überraschte, der Stausee war fast leer. Der fehlende Schnee hat nicht gerade zur Entspannung der Lage beigetragen. Wir wir später erfuhren, wurde die Trinkwassersituation langsam kritisch. Erst mit dem Schnee Anfang Januar hatte sich die Lage entspannt.

Nächste Überraschung, der Platz war sehr voll, was zum Teil am Top Wetter lag. Wenn man dort oben im Schnee und bei Minus 8-10 Grad steht, der Wind pfeift und einen glauben lässt, man hätte das doppelte an Minustemperaturen, dann trifft man in der Regel nur Wohnmobile die Winterfest oder mindestens Wintertauglich sind. Wir erhaschen noch einen guten Platz und schließen uns erst mal an den Strom an. Dann geht es auf den Gletscher, auf 3.200 Meter. Die Sonne lacht und treibt selbst auf der Höhe die Temperaturen nach oben. Bei einer guten Pizza lassen wir den Tag ausklingen.

gefahrene Kilometer: 340 km

Dem Himmel so nah — Sonntag, 31.Dezember 2016

Der letzte Tag des Jahres ist angebrochen, wir nutzen den Vormittag um noch einmal auf den Gletscher zu fahren. Das Wetter ist immer noch für die Jahreszeit viel zu warm, selbst auf 3.200 Meter sind die Klimaauswirkungen der letzten Jahrzehnte zu sehen und zu spüren. Der Gletscher schmilzt pro Jahr um die 30 Meter. Wir genießen die Aussicht und die Berge. Appropo Höhe. Man merkt die 3.200 doch etwas, es geht alles etwas langsamer von statten und die Luft ist dünner. 

Hier findet sich dann auch endlich die Zeit, mal wieder analog mit der Rolleiflex zu fotografieren. Es ist jedesmal ein Erlebnis und die Vorfreude auf das Endergebnis. Neben der Minolta Autocord sind beide Kameras jedesmal wie eine Zeitreise, es entschleunigt und fokussiert aufs Wesentliche. Die folgenden vier Bilder sind das Ergebnis dieses kleinen Schootings, out of the cam, ohne Bearbeitung nur eingescannt.

– The things you want to know –


Caravan Park Schnalstal ***

Stellplatz für 90 Wohnmobile

  • sanitäre Anlagen vorhanden und sauber
  • rund um die Uhr anfahrbar
  • VE am Platz vorhanden
  • WiFi am Platz vorhanden (kostenfrei)
  • für große WoMo´s geeignet
  • ideale Lage ins Örtchen und zur Seilbahn
  • Gaststätte am Platz vorhanden
  • 31 Euro in HS und 25 Euro in NS pro 24 h und Fahrzeug inkl. Personen
  • inkl. Strom 10 Amper abgesichert
  • letzter Besuch: 12.2016

GPS Koordinaten  Nord 46°45’15,21” ; Ost 10°47’1,98”

Am Nachmittag fahren wir nun wieder Richtung Dorf Tirol. Kurz vor Meran gehts mit einem Abstecher nach Algund zur Brauerei Forst. Ein toller kleiner Weihnachtsmarkt mit kleinen Hütten laden zum Verweilen und zur Stärkung ein. Nach gemütlichen Stunden geht´s weiter zum Stellplatz. Das Fahren in Südtirol ist allein wegen der beeindruckenden Kulisse ein Erlebnis und wenn das Wetter mitspielt, ein entschleunigter Genuss.

In der Zwischenzeit hat sich der Stellplatz sehr gut gefüllt, die Italiener nutzen diesen Tag immer sehr stark, um mit dem WoMo zu verreisen. Dank guter Kontakte zum Stellplatz Betreiber finden sich aber noch zwei gute Plätze.

Den Jahreswechsel erfolgt sehr ruhig und entspannt, wir machen zwar ein kleines Feuerwerk für Paul, aber das Silvesterknallen in Südtirol ist im Gegensatz zu uns, kaum vorhanden. Dazu kommt, dass der Bürgermeister aus Meran seit einiger Zeit das Geknalle in der Stadt selbst verdammen möchte, mit wachsenden Erfolg. Als Alternative wird um Mitternacht tausende beleuchtete Luftballons in den Nachthimmel aufsteigen. Man betont, dass diese biologisch abbaubar wären. Einige bösen Zungen fragen dann immer kess, ob dieses auch für die Alkalibatterien bedeutet, welche die Luftballon den benötigten Saft geben. Es ist halt nie etwas perfekt, aber eine nette und vor allem geräuscharme Alternative.

Willkommen Neujahr — Montag, 01.Januar 2017

Bedingt durch unsere disziplinierte Silvesterfeier beginnt der Neujahrstag ohne weitere Komplikationen und relativ früh. Wir beschließen das tolle Wetter für einen ausgiebigen Spaziergang zu nutzen, am Ende werden es etliche Kilometer, über Dorf Tirol nach Meran.

Später am Nachmittag hat sich der Stellplatz wieder geleert und wir nehmen unsere alten Stellpositionen ein. Bei einem herrlichem Weisswein lassen wir den ersten Tag des neuen Jahres ausklingen.

Go Home — Dienstag, 02.Januar 2017

Heute geht´s wieder Richtung Deutschland. Am gestrigen Tage haben wir festgestellt, dass wir bei der Abfahrt aus dem Schnalstal im Tunnel einen Stein am Reifen erwischt haben müssen, denn die Beule ist nun deutlich zu sehen. Ein kleines Problem, angesichts der Tatsache das wir knapp 1.000 km vor uns haben. Wir beschließen das zu beheben, sobald wir wieder deutschen Boden unter den Rädern haben. Das Wetter ist nach wie vor wie im Frühling, warm und sonnig. Wir entsorgen, verabschieden uns von unseren Freunden und fahren dann Richtung Heimat. Als Route haben wir uns für den selbigen Weg wie auf der Hintour entschieden, Rechenpass und dann den Fernpass.

 

– The things you want to know –

Camperstellplatz Schneeburghof ****

Stellplatz für 35 Wohnmobile

  • sanitäre Anlagen vorhanden und auch Duschen (2,50 Euro pro 6 min)
  • für große WoMo´s geeignet, Anfahrt aber etwas eng durch die Weinberge
  • toller Ausblick auf Meran, Wanderwege in der Nähe
  • Brötchenservice vorhanden
  • 23,00 Euro pro 24 h und Fahrzeug inkl. Personen ganzjährig
  • im Sommer Nutzung des plartzeigenen Freiluftschwimmbad
  • inkl. Strom 10 Amper abgesichert
  • Wasseranschluß am Platz vorhanden
  • V/E vorhanden
  • letzter Besuch: 12.2016

Koordinaten  N 46.6758 ; Ost 11.1672

 

Soweit geht erst einmal alles gut, wir passieren den Reschenpass ohne weitere Zwischenfälle. Das was uns auffällt, es wird merklich kälter und grauer, Vorboten des aufkommenden Schnees. Das Stück Autobahn in Österreich passieren wir wieder mit der noch gültigen Plakette und nehmen ersten leichten Schnee wahr. Ab dem Fernpass wird das Wetter wieder besser, die Sonne scheint wieder und der Himmel reißt auf. Und dann stehen wir in einem Stau, wie auch immer dieser so plötzlich entstand, denn die Straßen waren relativ leer bis dato. Auch kommen wir nur noch stockend voran. Erst kurz vor Füssen haben wir wieder freie Fahrt.

 

In der Zwischenzeit ist es dunkel, einen Ersatzreifen der gleichen Marke und Typs können wir erst am nächsten Tag in Schweinfurt bekommen. Da wir in Bad Neustadt eh noch die Familie besuchen wollen, ist dies kein Problem. Dann überrascht uns mit Heftigkeit der Schnee. Noch während wir im Auto kurz vor der Auffahrt auf die Autobahn auf dem Parkstreifen telefonieren, setzt er ein. Das Treiben wird dann so heftig, dass wir kaum noch was erkennen können und als wir unser Gespräch beenden, ist alles rund um uns weiß. Vorsichtig machen wir uns auf den Weg, erst hinter Ulm wird die Situation besser und man kann vom angenehmeren Fahren sprechen, Mitten in der Nacht erreichen wir den Stellplatz in Schweinfurt.

– The things you want to know –

Wohnmobilpark Saumain Schweinfurt

Stellplatz für 20 Wohnmobile

  • keine sanitäre Anlagen vorhanden
  • für große WoMo´s geeignet,
  • V/E vorhanden
  • Zentrumsnah ( 800m) und doch ruhig
  • Strom kostet 0,50 Euro pro kWh
  • Schotterrasenplätze
  • letzter Besuch: 01.2017

Koordinaten  N 50.0387 ; Ost 10.2347

 

Alles hat ein Ende — Mittwoch, 03.Januar 2017 – Freitag 05.Januar 2017

Gleich um 08.00 Uhr nimmt sich die Firma Vergölst sich unseren kaputten Reifen an. Innerhalb kurzer Zeit haben sie einen neuen montiert. Tolle Mannschaft und toller Service, kann man wirklich weiterempfehlen. Mit neuer Besohlung gehts dann Richtung Bad Neustadt, Familie besuchen. Wir buchen usn für 2 Tage auf dem Stellplatz ein, Zentrumsnah und in der Nähe zur Familia.

Am Freitag gings dann Richtung Heimat, zwischendurch immer wieder Schneeschauer. Der Winter hatte inzwischen Einzug gehalten, wenn auch bei uns etwas mehr als noch in der Röhn. Ohne weitere Zwischenfälle kommen wir zu Hause an.  Zum Ausklang gehen wir am Abend in Berlin essen und erleben ein herrliches Schneegestöber. Ein Winter wie wir ihn gerne im Urlaub gehabt hätten – aber man kann ja nicht alles haben. 😉

 

– The things you want to know –

Stellplatz “Am Kurpark” Bad Neustadt

Stellplatz für 54 Wohnmobile

  • keine sanitäre Anlagen vorhanden
  • für große WoMo´s geeignet,
  • V/E vorhanden
  • Zentrumsnah, Schwimmbad in der Nähe und doch ruhig
  • Strom vorhanden
  • 8 Euro pro 24h
  • letzter Besuch: 01.2017

Koordinaten  N 50.316900; Ost 10.221800

 

 

 

Fazit

Es waren tolle Tage, voller Entspannung und fern des Weihnachtsstresses und den Verpflichtungen, die dem Fest so anhaften. Es waren Tage ganz in Famile und mit der Familie.